Alles anzeigenAb dem nächsten Monat muss an Tankstellen für jeden Kunden sichtbar sein, wie viel eine Fahrt über 100 Kilometer mit verschiedenen Antrieben kostet. Allerdings regt sich Protest. Der Mineralölverband kritisiert die vom Wirtschaftsministerium erstellte Rechnung als verzerrend, meldet „ecomento.de“ unter Berufung auf verschiedene Quellen.
„Der Preisvergleich ist richtig, aber es fehlt die Information, dass bei E-Fahrzeugen der durchschnittliche Haushaltsstrompreis zugrunde gelegt ist„, wird der Hauptgeschäftsführer des Mineralölwirtschaftsverbandes (MWV), Christian Küchen, in der „Welt am Sonntag“ zitiert. Öffentliches, insbesondere schnelles Laden sei meist teurer, was den Preisunterschied zum Benziner erheblich reduziere. Zudem werde unterschlagen, dass der Vorteil für die Elektroautos vor allem auf geringeren Steuern und Abgaben beruhe.
Ab 1. Oktober muss der sogenannte Energiekostenvergleich an allen Tankstellen mit mehr als sechs „Mehrproduktzapfsäulen“ veröffentlicht werden. „Dieser muss gemäß dem Formblatt sichtbar an mindestens der Hälfte der Zapfsäulen oder an einer gut sichtbaren Stelle im Bereich des Zahlungsortes in Form eines Posters oder einer digitalen Anzeige angebracht oder angezeigt werden„, heißt es von Seiten des Bundeswirtschaftsministeriums.
Die ersten Werte des Energiekostenvergleichs wurden im September im Internet veröffentlicht: Demnach kostet die Strecke mit einem Elektroauto der Mittel- und Oberklasse 4,84 Euro, während ein mit Superbenzin betanktes Auto Kraftstoff im Wert von 11,42 Euro benötigt. In der Kategorie Kleinwagen/Kompaktklasse kostet die Fahrt mit dem Stromer 4,74 Euro, für den Benziner wurden 9,26 Euro errechnet. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) bezeichnete die Berechnungen des Wirtschaftsministeriums dem Bericht zufolge als „plausibel„.
2020 hatte Deutschland an einem Pilotprojekt der Europäischen Kommission teilgenommen, um den Informationsbedarf der Verbraucher zu ermitteln. Dazu wurden Umfragen durchgeführt, 15 Tankstellen mit verschiedenen Informationsdisplays ausgestattet und mögliche Umsetzungsoptionen mit der Branche und Verbraucherverbänden diskutiert. Die Ergebnisse wurden parallel mit den Ergebnissen aus anderen EU-Staaten diskutiert und flossen in die Empfehlung zur Umsetzung der EU-Kommission ein.
„Die Umfragen des Pilotprojektes zeigen deutlich, dass große Informationsdefizite bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern zu alternativen Antrieben und Kraftstoffen bestehen„, heißt es aus dem Bundeswirtschaftsministerium. So hätten mehr als 80 Prozent der Befragten ihr Wissen zu alternativen Kraftstoffen und 50 Prozent ihr Wissen zu batterieelektrischen Antrieben als nicht ausreichend eingestuft. 55 Prozent gaben demnach an, dass zusätzliche Informationen zu den Kraftstoffkosten die nächste Fahrzeugwahl beeinflussen würden.
„Ziel des Energiekostenvergleiches für Pkws ist es, eine leicht verständliche Gegenüberstellung der durchschnittlichen Kraftstoff- und Energieverbräuche je 100 km transparent aufzubereiten„, zitiert „ecomento.de“ das Wirtschaftsministerium. Die jeweiligen Daten basierten auf der Auswertung der jeweils drei meistverkauften Fahrzeugmodelle in den Segmenten Kleinwagen/Kompaktklasse und Mittel-/Oberklasse und der jeweiligen benötigten Antriebsenergie nach dem Fahrzyklus WLTP.
Quelle: ecomento.de – Mineralölverband sieht Bevorteilung von Elektroautos bei Preisvergleich an Tankstellen
Der Beitrag 100-Kilometer-Wert an Tankstellen zugunsten von E-Autos verzerrt? erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.
Quelle: https://www.elektroauto-news.n…sten-von-e-autos-verzerrt