Alles anzeigenFiat Chrysler Automobiles (FCA) und Tesla machen künftig gemeinsame Sache. Zumindest, wenn es um das Thema CO2-Grenzwerte geht. Denn hier hilft der kalifornische Automobilhersteller dem italienisch-amerikanischen Konzern aus. Der Website der EU-Kommission zufolge habe FCA bereits am 25. Februar mit Tesla diesen so genannten „offenen Pool“ gebildet. Hierdurch zählen die Fahrzeuge von Tesla auf dem Papier zur Flotte von Fiat Chrysler und die CO2-Grenzwerte können so eingehalten werden.
Informationen zufolge habe sich Fiat Chrysler Automobiles bereit erklärt, Tesla Hunderte von Millionen Euro zu zahlen, damit die Fahrzeuge des Elektroauto-Herstellers in seine Flotte aufgenommen werden, um hohe Geldbußen für Verstöße gegen die strengen neuen EU-Emissionsvorschriften zu vermeiden. Der Schritt wird es FCA ermöglichen, die CO2-Emissionen ihrer Autos gegen die von Tesla auszugleichen und ihren Durchschnittswert auf ein zulässiges Niveau zu senken.
Ab dem nächsten Jahr strebt die EU einen durchschnittlichen CO2-Ausstoß von Autos von 95 g pro Kilometer an. Im Jahr 2018 lagen die durchschnittlichen Emissionen laut dem Datenlieferanten Jato Dynamics bei 120,5 g pro Kilometer. Fiat Chrysler Automobiles Durchschnittswert betrug im vergangenen Jahr laut UBS durchschnittlich 123 g, was bedeutet, dass der Automobilhersteller das „höchste Risiko hatte, das Ziel nicht zu erreichen“.
Durch den Deal mit Tesla muss Fiat nicht mehr mit einer potenziellen Geldstrafe in Milliardenhöhe rechnen, sondern wird eben Hunderte von Millionen an Tesla zahlen. Tesla, kein Zweifel, hat die Automobilindustrie viel schneller zur Elektrifizierung gedrängt, als sie es allein geschafft hätte. Eine Tatsache von der nun auch FCA durch Bildung des „offenen Pools“ profitiert. Zumindest kauft man sich noch ein wenig Zeit, um selbst die Elektrifizierung der eigenen Marken voranzutreiben. Mit dem Fiat Concept Centoventi sowie der Aussicht auf einen neuen Fiat 500e scheinen entsprechende Überlegungen bereits im Raum zu stehen. Tesla auf der anderen Seite kann das Geld benötigen, um die laufenden Ausgaben zu begleichen.
Quelle: Automobilwoche – Einhaltung von EU-Abgasvorschriften: FCA zahlt Tesla wohl Hunderte Millionen Euro für „CO2-Pool“
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