Alles anzeigenIm September war ich auf dem Event Transforming Transportation – mit Daimler Trucks & Buses bei der IAA 2018 Hannover – und konnte dort den Actros kennenlernen. Allerdings noch in der Verbrenner-Variante. Eine reine E-Version gab es auf der IAA 2018 nicht zu sehen. Dennoch ist nun ein eActros gar nicht so weit entfernt von meinem Standort im Praxiseinsatz unterwegs.
Denn Mercedes-Benz Trucks hat einen weiteren vollelektrischen eActros zur Praxiserprobung an einen Kunden übergeben. Künftig kommt der elektrifizierte LKW bei TBS Transportbeton zum Einsatz. Das in Mannheim ansässige Unternehmen stellt hochwertige Betone und Bindemittel her und bietet seinen Kunden zusätzlich verschiedene Dienstleistungen an.
Somit ist TBS einer von 20 Kunden, aus unterschiedlichen Branchen, die den eActros in die eigene Flotte integrieren. Der Elektro-LKW von Mercedes wird hierbei mit 18 beziehungsweise 25 Tonnen Gesamtgewicht unter realen Bedingungen seine Alltagstauglichkeit und Wirtschaftlichkeit unter Beweis stellen müssen. Auf lange Sicht soll der eActros dazu beitragen, dass LKWs lokal emissionsfrei und leise Fahren und damit zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen.
Das Ziel ist, ab dem Jahr 2021 lokal emissionsfreies und leises Fahren in Städten auch mit schweren Serien-Lkw zu realisieren – und das betriebswirtschaftlich auf Augenhöhe mit Diesel-Lkw. Die Testserie gliedert sich in zwei Phasen mit jeweils zehn Kunden und dauert insgesamt ca. zwei Jahre. Neben TBS Transportbeton kommt der eActros mittlerweile bei Dachser, bei Hermes und in Stuttgart zum Einsatz.
Die Übergabe des Fahrzeugs an TBS fand vergangenen Mittwoch in Mannheim statt. Der erste eActros der sogenannten „Innovationsflotte“ ist bereits seit September bei einem Kunden im Praxisbetrieb, die weiteren Fahrzeugübergaben der ersten Phase erfolgen bis Ende des Jahres. Wie man an den bisher aufgeführten Kunden erahnen kann, stellt jeder Kundeneinsatz spezielle Anforderungen an den eActros. TBS erprobt einen 25-Tonner beim Transport von Flugasche aus dem Steinkohlekraftwerk Mannheim zur Bindemittelmischanlage im Handelshafen.
Die Flugasche wird bei der Herstellung spezieller Zement- und Betonarten verwendet. Das Transportgewicht beträgt bis zu zehn Tonnen. Die Strecken sind ca. sieben bis acht Kilometer lang (eine Richtung) und werden bis zu acht Mal am Tag im Einschichtbetrieb von einem Fahrer gefahren. Zwischen den Fahrten ist kein Ladevorgang erforderlich. Die Reichweite des eActros beträgt bis zu 200 km. Die Energie kommt aus Lithium-Ionen-Batterien mit 240 kWh. Sie lassen sich in Abhängigkeit der verfügbaren Ladeleistung innerhalb von zwei bis elf Stunden vollständig aufladen (bei 150 bzw. 20 kW).
Die Entwicklung und Erprobung der schweren Elektro-Lkw im Verteilerverkehr wird im Rahmen des Projekts „Concept ELV²“ zu verschiedenen Teilen vom Bundesumweltministerium (BMUB) sowie vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert. Wie im Juni bekannt wurde, soll zudem vonseiten Daimler Trucks in den Jahren 2018 und 2019 mehr als 2,5 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung fließen, davon mehr als 500 Millionen Euro in Elektrifizierung, Vernetzung und Automatisierung seiner Produkte und Services.
Quelle: Mercedes-Benz – Pressemitteilung vom 11. Oktober 2018
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