Alles anzeigenIm September 2020 kamen erstmals Gerüchte auf, dass der kroatische Automobilhersteller Rimac Automobili die VW Luxusmarke Bugatti übernehmen soll. So kommt es nun auch Ende des zweiten Quartals 2021. Allerdings ein wenig anders als bisher angenommen. Porsche und Rimac haben sich auf die Gründung eines Joint Ventures unter Einbindung von Bugatti geeinigt. Bugatti wird über den aktuellen Eigentümer Volkswagen in das Joint Venture eingebracht.
Das daraus hervorgehende Unternehmen werde künftig als Hypercar-Hersteller Bugatti-Rimac firmieren. Die Gründung des Gemeinschaftsunternehmens mit Hauptsitz in Zagreb (Kroatien) ist für das vierte Quartal 2021 vorgesehen. Zuvor müssen noch Kartellbehörden in mehreren Ländern zustimmen. An dem Joint Venture Bugatti-Rimac werden Rimac 55 Prozent und Porsche 45 Prozent der Anteile halten. Außerdem ist Porsche mit 24 Prozent direkt an Rimac beteiligt. Bugatti wird über den aktuellen Eigentümer Volkswagen in das Joint Venture eingebracht. Die Anteile werden dann an Porsche übertragen.
„Wir bündeln die starke Expertise von Bugatti im Hypercar-Geschäft mit der großen Innovationskraft von Rimac auf dem zukunftsträchtigen Gebiet der Elektromobilität. Bugatti bringt eine traditionsreiche Marke, ikonische Produkte, eine treue Kundenbasis und ein weltweites Händlernetz in das Joint Venture ein. Rimac steuert neben der Technologie neue Denkansätze für die Entwicklung und Organisation bei.“ – Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender der Porsche AG
Bereits bei Bekanntgabe des Joint-Ventures teilt Bugatti-Rimac mit, dass zwei Hypercar-Modelle gefertigt werden: Der Bugatti Chiron und den rein elektrischen Rimac Nevera. Bugatti Automobiles S.A.S. bleibt unter dem neuen Joint Venture weiter bestehen. Im französischen Molsheim werden auch künftig alle Bugatti-Modelle in der eigenen Manufaktur hergestellt. Für die weitere Zukunft sind gemeinsam entwickelte Bugatti-Modelle angedacht.
„Dies ist ein wirklich spannender Moment. Rimac Automobili ist sehr schnell gewachsen und das Joint Venture hebt das Unternehmen auf ein völlig neues Niveau. Bugatti und Rimac passen perfekt zusammen und beide bringen wesentliche Werte ein: Wir haben uns als Branchenpionier für elektrische Technologien etabliert, Bugatti verfügt mit mehr als einem Jahrhundert Erfahrung in der Entwicklung von Spitzenfahrzeugen über eine der außergewöhnlichsten Traditionen in der Geschichte der Automobilindustrie. Gemeinsam vereinen wir unser Wissen, unsere Technologien und unsere Werte mit dem Ziel, in Zukunft ganz besondere Projekte zu erschaffen.“ – Mate Rimac, Gründer und CEO von Rimac
Das kroatische Unternehmen Rimac entwickelt und produziert Komponenten für die Elektromobilität und stellt selbst elektrische Supersportwagen her. Mit Porsche ist man bereits im Juni 2018 eine Partnerschaft eingegangen, um hinsichtlich der eigenen E-Offensive Fortschritte zu machen. Diese hat man im September 2019 erstmals vertieft. Anfang März 2021 hat der Aufsichtsrat der Porsche AG einer Erhöhung der Beteiligung an Rimac zugestimmt. Somit hat Porsche künftig seinen Anteil von 15 auf 24 Prozent erhöht.
„Dieses Joint Venture ist der vorläufige Höhepunkt einer strategischen Investitionskette“, sagt Finanzvorstand Lutz Meschke. „Wir haben bereits im Jahr 2018 die ersten Anteile an Rimac gekauft und diese seitdem sukzessive erhöht. Zu Mate und seinem höchst innovativen Team haben wir frühzeitig eine enge Beziehung aufgebaut. Davon profitieren wir jetzt. Nun hilft uns Rimac mit seinem Know-how, eine emotionale und wichtige Marke erfolgreich in die Zukunft zu führen.“
Porsche wird in dem Joint Venture eine starke Rolle als strategischer Gesellschafter einnehmen. Oliver Blume und Lutz Meschke (stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Vorstand für Finanzen und IT der Porsche AG) werden Mitglieder des Aufsichtsrats von Bugatti-Rimac. CEO wird Mate Rimac sein. Das Joint Venture wird bei der Gründung etwa 430 Mitarbeiter haben – rund 300 am Firmensitz in Zagreb und 130 am Bugatti-Standort in Molsheim.
Quelle: Porsche – Pressemitteilung
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