Beiträge von Andreas

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    Nachdem wir uns im Teil 1 dem Laden mit Wechselstrom gewidmet haben, geht es im Teil 2 um das Laden mit Gleichstrom (DC). DC Ladestationen sind vor allem für die Langstrecke optimal oder wenn man einmal dringend laden muss und nicht viel Zeit hat. Für den Heimgebrauch ist diese Lademöglichkeit eher nicht gedacht, da sie sehr teuer ist. Eine 50kW-DC-Ladesäule kostet meist um die 50.000€.


    Es gibt zwar vereinzelt Geräte für den Heimgebrauch, aber auch hier muss man mit etlichen tausend Euro an Kosten rechnen. Bei einer öffentlichen Schnellladesäule ist immer auch das Kabel an der Säule, es wird daher kein eigenes benötigt. Da es in Europa für DC-Ladung praktisch nur 2 Steckertypen gibt, werde ich nur auf diese eingehen:


    Combined Charging System (CCS)

    CCS wird sehr oft auch als „Combo“ tituliert. Wie der Name schon sagt ist es eine Kombination, mit der sowohl AC als auch DC geladen werden kann. Im Prinzip besteht es aus dem normalen Typ2 Stecker, welcher unterhalb noch ein 2-polige Gleichstrom Verbindung hat.


    Chademo

    Ist der Name einer in Japan entwickelten markenübergreifenden Schnittstelle, mit welcher Elektroautos direkt mit Gleichstrom (DC) und hoher Leistung geladen werden können. Die Leistungen sind jener der CCS Schnittstelle sehr ähnlich.

    Ladeleistungen:

    Durch die ständige Weiterentwicklung gibt es im Moment viele verschiedene Ladesäulentypen mit unterschiedlichen Leistungen. Folgende typischen Maximalleistungen werden angeboten:

    • 20kW
    • 50kW
    • 100kW
    • 175kW
    • 350kW


    Im Moment sind in Europa noch sehr oft 50kW Triplelader im Einsatz, welche CCS, Chademo und auch eine sehr schnelle AC-Lademöglichkeit mit 43kW Leistung bieten. Die Zukunft in Europa wird am ziemlich sicher in Richtung CCS gehen. Die Leistungen der Ladesäulen gehen kontinuierlich nach oben, wie man an dem neuen High-Power-Charging (HPC) Ladenetzwerk von Ionity sehen kann. Ionity ist ein Joint Venture der deutschen Automobilhersteller gemeinsam mit Ford, welches in Europa bis 2020 ein Netz von 400 Standorten aufbauen soll.


    Diese HPC Ladeparks sollen durchschnittlich 6 Ladepunkte aufweisen und alle 120km entlang der europäischen Hauptachsen verfügbar sein. An diesen Säulen wird es nur noch CCS geben!

    Ladezeit an einer Schnellladesäule:

    Die Ladekurven sind ein beliebtes Diskussionsthema, da sie von Automodell zu Automodell variieren. Grob gesagt gilt, dass man von 10–70% meist mit der vollen Geschwindigkeit laden kann und sie gegen Ende zu immer langsamer wird. Meist ist es ökonomisch, bis zum Bereich von 80-85% zu laden. Je nach Akkugröße und Ladeleistung dauert dies etwa 20-60 Minuten.

    Ladekarten:

    Leider gibt es im Moment noch einen Wildwuchs an Ladekarten bzw. Apps. Viele regionale Energieunternehmen bieten eigene Lösungen an. Es gibt aber auch Lösungen, welche versuchen viele Anbieter unter einen Hut zu bekommen (New Motion, EinfachStromLaden, Plugsurfing). In Deutschland muss es aber an jeder Säule auch eine ad hoc Lösung ohne Vertrag existieren. Insgesamt besteht hier trotzdem noch ein großer Verbesserungsbedarf.


    Bildquellen - Bild 1: Hadhuey / Bild 2: C-CarTom (Wikipedia.org)


    Teil 1 (AC / Wechselstrom)

    Gut das die Situation erkannt wird und nach und nach das Ganze aufgebaut wird. Es ist sehr wichtig eine Batterieproduktion in Europa zu haben, ansonsten werden wir in Zukunft viele, viele Probleme haben. Batterien sind ja mittlerweile überall zu finden und diese Entwicklung wird stetig zu nehmen!

    Das Laden eines Elektroautos, kann für Personen, die sich mit Elektrizität nicht auskennen, ein Grund gegen die Elektromobilität sein. Gibt es doch viele Begriffe, die oft falsch gedeutet werden (z.B. kW oder kWh). Diese Fibel wendet sich an Personen, welche mit der Anschaffung eines Elektrofahrzeugs liebäugeln, denen aber die Ladetechnik fremd ist.



    Wichtige Einheiten

    Ohne zu technisch zu werden, möchte ich die wichtigsten Einheiten, welche fürs Laden wichtig sind kurz beschreiben.

    kW = Kilowatt, k=kilo und steht für 1000. 1kW sind 1000 Watt. Bei herkömmlichen Autos wären das die PS. Beim Laden ist das einfach ein Wert, welcher angibt mit welcher Leistung geladen wird. Umso höher der Wert, desto schneller wird geladen.


    kWh = Kilowattstunde, k=kilo und steht wieder für 1000. 1kWh sind 1000 Wattstunden (Wh). Das ist einem bestimmte Menge Energie, welche geladen oder verbraucht wird. Bei einem herkömmlichen Auto tankt man 50 Liter und verbraucht 8 Liter/100km. Bei einem Elektrofahrzeug lädt man 30kWh und hat einen Verbrauch von 15kWh/100km.


    AC = Wechselstrom / DC = Gleichstrom


    Grundsätzlich wird zwischen Ladung mit Wechselstrom (AC) und der Ladung mit Gleichstrom (DC) unterschieden. Die Stromstärke mit der geladen wird, gibt man in kW an.

    AC Ladung

    Da Wechselstrom praktisch überall verfügbar ist, ist dies die häufigste Methode um das Elektroauto zu laden. Sie reicht von der normalen Schuko Steckdose bis zum CEE 32 Anschluss. Wenn man in der eigenen Garage, Carport oder in einer Tiefgarage lädt, stehen hausseitig meist folgende Anschlüsse zur Verfügung:


    Schuko: Einphasig, max. 2,3 kW. Dauer um 30kWh zu laden etwa 14 Stunden. (Wenn die Leitung mit 16 Ampere abgesichert ist, könnte man auch mit bis zu 3,6kW laden, ich rate aber davon ab, da die Leitungsquerschnitte und die Stecker bzw. Dosen meist nicht für eine Dauerbelastung in dieser Höhe konzipiert sind).


    CEE (blau, Campingsteckdose): Einphasig, max. 3,6 kW. Dauer um 30kWh zu laden etwa 9 Stunden.


    CEE 16 (rot, Drehstromanschluss): Dreiphasig, max. 11kW. Dauer um 30kWh zu laden etwa 3 Stunden.


    CEE 32 (rot, Drehstromanschluss): Dreiphasig, max. 22kW. Dauer um 30kWh zu laden etwa 1,5 Stunden. (Sieht fast ident zu der CEE 16 aus, ist aber etwas größer).


    Jedes Elektrofahrzeug wird mit einem Ladegerät geliefert. Meist handelt es sich um einfache Geräte, welche für die Ladung über Schuko vorgesehen sind. Damit man die höheren Leistungen ab 11kW wirklich nutzen kann, müssen 2 Dinge erfüllt sein. Man benötigt ein geeignetes Ladegerät bzw. Wallbox und das Fahrzeug muss für 3-phasiges Laden ausgelegt sein. Leider sind viele Elektroautos nur mit einer 1-phasigen Lademöglichkeit ausgerüstet und können daher nur mit einem Drittel der Leistung aufgeladen werden.


    Bei Ladeleistungen ab 11kW kommt normalerweise immer das Typ2-Kabel zum Einsatz. Dieses wird auch bei so gut wie allen öffentlichen Ladesäulen benötigt. Manche Hersteller von Elektroautos legen ein solches Kabel bei, andere nicht. Auch muss man sich vergewissern, ob dieses überhaupt 3-phasig durchgeschaltet und bis zu welcher Stromstärke es zugelassen ist. Bei öffentlichen AC-Ladesäulen muss man auch beachten, dass Fahrzeuge welche AC 1-phasig laden, nur ein Drittel der angegebenen Ladeleistung nutzen können.


    Daher hat man bei einer 22kW Säule etwa 7,2kW und bei einer 11kW-Ladesäule etwa 3,6kW Ladeleistung. Solche Fahrzeuge verfügen allerdings immer auch über eine sehr schnelle DC-Lademöglichkeit. Auf diese wird im Teil 2 eingegangen.


    Bildquellen:

    Bild 1: pixelbay.de /
    Bild 2: Stephan N, Bild 3: Hadhuey (Wikipedia.org)

    Teil 2 (DC-Ladung / Gleichstrom)

    Jemand muss es ja bezahlen, oder? Und natürlich will keiner noch mehr für Strom zahlen. Unsere Strompreise sind ja schon nicht niedrig. Die Frage ist ob man die Unternehmen stärker heranziehen sollte. Da heißt es aber wieder, dass höhere Kosten Arbeitsplätze kosten werden. Das ist sicher richtig aber wie viel mehr Arbeitslose wären das? Ein wenig Risiko und zurückstecken ist dann von allen gefordert.